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DFG bewilligt wissenschaftliches Netzwerk zur Soziologie ökonomischen Denkens

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für die Laufzeit von drei Jahren das wissenschaftliche Netzwerk »Soziologie ökonomischen Denkens« unter der Leitung von Dr. Alexander Lenger vom Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bewilligt.

Ausgangspunkt des Netzwerkes ist die Einsicht, dass sich in den vergangen Jahren innerhalb der Sozialwissenschaften ein verstärktes Interesse an der sozialen Konstitution und den gesellschaftlichen Folgen ökonomischen Wissens entwickelt hat. Anknüpfend an verschiedene wirtschafts- und wissenschaftssoziologische Befunde liegen inzwischen erste wissens-, diskurs- und feldtheoretische Analysen vor, die sich mit der inneren Verfasstheit der Wirtschaftswissenschaft auseinandersetzen.


Ziel des wissenschaftlichen Netzwerkes ist es, die Entstehung, spezifische Ausprägung und Wirkmächtigkeit ökonomischer Wissensproduktion zu thematisieren sowie zur Etablierung einer »Soziologie ökonomischen Denkens« (Sociology of Economics) im deutschsprachigen Raum beizutragen. Hierzu sollen im Forschungsnetzwerk unterschiedliche Forschungsperspektiven zur sozialen Konstitution der Wirtschaftswissenschaft in Bezug zueinander gesetzt werden.


Ziel ist es, auf Grundlage der erzielten empirischen und theoretischen Ergebnisse die institutionellen Wirkmechanismen, Praktiken und Diskurse sichtbar zu machen, die dem gesellschaftlichen Einfluss der Wirtschaftswissenschaft zugrunde liegen. Hierauf Bezug nehmend sollen drei Kernfelder einer »Soziologie ökonomischen Denkens« etabliert und mit Rückgriff auf verschiedene Zugangsweisen empirisch untersucht werden. Dafür haben sich die Mitglieder des Netzwerkes darauf verständigt, (1) die soziale Struktur, (2) die Modellierungspraxis sowie (3) die Performativität der Wirtschaftswissenschaften mit Hilfe von verschiedenen methodischen Zugängen der Diskursanalyse, Ethnographie, Feldanalyse sowie Netzwerkanalyse zu untersuchen, um Synergieeffekte und Forschungskomplementaritäten einer »Soziologie ökonomischen Denkens« zu erarbeiten.


Das Netzwerk setzt sich gleichermaßen aus etablierten Universitätsprofessor*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen zusammen, die im oben skizzierten Forschungsgebiet aktiv und mehrheitlich durch einschlägige Publikationen ausgewiesen sind: Es besteht neben dem Antragsteller aus 4 Professor*innen und 11 Nachwuchswissenschaftler*innen (9 Postdocs und 2 Doktorand*innen) aus 5 europäischen Ländern; sie gehören den Fächern Soziologie, Geschichte, Politikwissenschaft, Wirtschaftspädagogik und Wirtschaftswissenschaften an, decken damit die für das gemeinsame Vorhaben relevanten Disziplinen ab und gewährleisten auf diese Weise eine internationale sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit.

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