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Promotionsprojekt Alexander Mitterle

alexander.mitterle@soziologie.uni-halle.de 

 

Stratifikation(en) im deutschen Hochschulsektor

Eine Untersuchung von vertikalen Differenzierungsbestrebungen am Beispiel ausgewählter privater Hochschulen in Deutschland

 

Die Promotion beschäftigt sich mit der Frage, wie in einem vormalig als ständisch-egalitär verstandenen Feld der Hochschulbildung vertikale Differenzierung – Stratifikation – erzeugt wird.

Gegenüber Feldanalysen, die auf bereits sedimentierte Rangordnungen zwischen Hochschulprogrammen zurückgreifen können (z.B. GB, USA, FR) und damit zumeist quantitative, ressourcenbezogene Untersuchungsformen wählen, sucht sie, Entstehungsbedingungen und -formen neuer Rangordnungen mikro-soziologisch nachzuzeichnen.

Sie nähert sich der Frage über zwei Wege. Zum einen beschreibt und analysiert sie die Veränderungen des deutschen Hochschulwesens über institutionellen Bedingungsfaktoren des Sektors. Es handelt sich primär um die Frage nach Aspekten und Änderungen in der regulativen Ordnung des Hochschulsektors, die Stratifikation beschränken, begünstigen oder forcieren. Zum anderen sucht sie über organisationsbezogene Fallstudien vertikale Dimensionierungsbewegungen in statu nascendi nachzuzeichnen. Als Fallstudien wurden solche Programme ausgewählt, die möglichst wenig regulativ eingeschränkt sind und für die eine stärkere Notwendigkeit besteht, sich vertikal zu positionieren. Die Promotion untersucht drei Studiengänge im Privathochschulwesen, die staatlichen Universitätsprogrammen ähnlich sind, aber bei der Gestaltung von Zulassungsvoraussetzungen und Betreuungsrelationen größere Freiräume besitzen. Durch ihre Abhängigkeit von Studiengebühren ergibt sich für sie eine stärkere Notwendigkeit, sich gegenüber Studienbewerbern zu positionieren.

 

Publikationen

 

  • Mitterle, A. (2016) „Die Untersuchung von Stratifikation in sich wandelnden Hochschulfeldern. Überlegungen zur Operationalisierung über organisationsbezogene ‚Entry Points‘“. Maja S. Meyer (Hg.): Organisation und Bildung. Theoretische und empirische Beiträge. Wiesbaden: Springer, S.217-235.
  • Mitterle, A.; Bloch, R.; Würmann C. (2015): “Time to teach – revisiting teaching time in German higher education” In Management Revue, Vol 26. No.3, pp.203-226.
  • Bloch, R.; Gut, M.; Klebig, K.; Mitterle, A. (2015) Die Auswahl der Besten? Auswahlverfahren an sich stratifizierenden Einrichtungen und Programmen im Hochschulbereic. W. Helsper & H.-H. Krüger (Hg.): Auswahl der Bildungsklientel. Zur Herstellung von Selektivität in „exklusiven“ Bildungsinstitutionen. VS-Verlag: Wiesbaden, pp. 185-209.
  • Bloch, R.; Dreier, L.; Kocyba, K.; Mitterle, A., Niemann, M. (2015) „Auswahlgespräche in ‚exklusiven‘ Gymnasien, privaten Hochschulen und ‚exzellenten‘ Graduiertenschulen: Die Überprüfung von Authentizität und Passung“. In Zeitschrift für Pädagogik, Vol. 61, No.1, pp. 41-57.
  • Mitterle, A.; Würmann, C.; Bloch, R. (2015): “Teaching without faculty: policy interactions and their effects on the network of teaching in German higher education” In Discourse: Studies in the Cultural Politics of Education, Vol. 36, No.4, pp. 560-577.
  • Bloch, R.; Kreckel, R.; Mitterle, A.; Stock, M. (2014): Stratifikationen im Bereich der Hochschulbildung in Deutschland. In Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Suppl., Vol. 17, No. 3, S. 243–261.
  • Bloch, R.; Lathan, M.; Mitterle, A.; Trümpler, D.; Würmann, C. (2014): Wer lehrt warum? Strukturen und Akteure der akademischen Lehre an deutschen Hochschulen. Akademische Verlagsanstalt: Leipzig.
  • A. Mitterle (2010) „Un socialisme academique?“, in Économies et Sociétés, HS Vol. 44, No.4, pp. 559-579.