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Buch: Monika Götsch - Sozialisation heteronormativen Wissens

Die Autorin geht der Frage nach, wie Jugendliche Heteronormativität in sozialisierten und sozialisierenden Praxen re-produzieren. Auf der Grundlage von Gruppendiskussionen und Einzelinterviews zeigt sich, dass sich die Jugendlichen an den immer gleichen, mythenhaften Erzählungen orientieren, die einerseits geschlechtlich-sexuelle Bipolaritäten und Hierarchien re-produzieren, andererseits aber die individuelle Gestaltbarkeit von Geschlechterbeziehungen hervorheben.

An der Schnittstelle von Geschlechterforschung und Jugendsoziologie verdeutlicht die Autorin, dass Geschlecht und Sexualität in ihrer Interdependez historisch-kulturelle Wissensformationen von Einzelnen und Kollektiven sind, die Individuen, Gruppen, Handlungen und Körper erst mit einer Bedeutung versehen und hierarchisch strukturieren. In Verknüpfung mit Sozialisationstheorien wird Heteronormativität dann zu einer sozialisatorischen Wissenspraxis, die (kollektive) Identitäten herstellt und Ungleichheiten der sozialen Welt plausibilisiert. Mithilfe von Diskussionen und Interviews zeigt die Autorin, wie Jugendliche mythenhafte Erzählungen als ein Relevanzsystem nutzen um eigene sexuelle Erfahrungen einzuordnen. Zugleich erlauben diese Erzählungen den Jugendlichen, identitäre Gemeinsamkeiten in der Abgrenzung zu ‚Anderen‘ zu postulieren.

Budrich UniPress Ltd.
2014, 290 Seiten, Kart.
€ 36,00
ISBN 978-3-86388-075-0 
Ausführliche Informationen zum Buch (pdf)    

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