Ausstellung Prinzip Held
Helden und Heldinnen werden nicht geboren, sie werden gemacht. Von genau denen, die einen Menschen, eine Tat oder ein Ereignis heroisieren, indem sie darüber bewundernd erzählen. Wie, wer oder was zum Helden oder zur Heldin wird, entscheiden also nicht die Heroisierten selbst, sondern Gesellschaften, die sie heroisieren. Was genau geschieht, wenn jemand von Heldinnen und Helden spricht und heroisiert?
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 948 an der Universität Freiburg hat in einem zwölfjährigen Forschungsprojekt Heroisierungen historisch und in der Gegenwart sozial, kulturell, politisch und international untersucht. Ein Ergebnis ist, dass neun Bausteine grundsätzlich bei Heroisierungen im Spiel sind. Die Ausstellung „Prinzip Held*“ nähert sich auf diesem Weg dem Phänomen: Heldinnen und Helden zeichnen sich weniger durch bestimmte Biografien aus, sondern vielmehr dadurch, dass sie unter anderem Grenzen sprengen, Maßstäbe versetzen, Kämpfe austragen, nach innen vereinen und nach außen abgrenzen – und für ein bestimmtes Publikum inszeniert werden. „Prinzip Held*“ verdeutlicht so, in welch‘ unterschiedlichen Mixturen die Bausteine von Alexander „dem Großen“ bis zu Greta Thunberg wirken.
„Prinzip Held*“ ist als Projekt öffentlicher Wissenschaft eine Kooperation zwischen der Universität Freiburg (SFB 948), dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) und dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr. Vom 21.6. bis 3.11.2024 ist die Ausstellung im Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow zu sehen. Gestaltet und inszeniert wird sie von dem Berliner Theater-Label „Rimini Protokoll“ und Dominik Steinmann. Zur Ausstellung erscheint im Wallstein Verlag Göttingen der Begleitband „Prinzip Held*. Von Heroisierungen und Heroismen“ (ab Juni 2024 im Buchhandel).
Weitere Informationen zur Ausstellung:
Ausstellungen | Prinzip Held* | MHM Berlin-Gatow (mhm-gatow.de)