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Dr. Christian Dries

 

 

 

Kontakt:


Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Günther-Anders-Forschungsstelle
Werthmannstraße 6
D–79098 Freiburg

Tel.: +49 761 203-95795
E-Mail:  

Raum: 02.011

Sprechzeiten: nach Vereinbarung per Mail

 

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- X (vormals Twitter): 

- Bluesky: @morbuscriticus.bsky.social

 

 

Aktuelles:

  • 20. Mai: Kürzlich wurde ich von Roxana Rentsch und Lukas Kiemele für den Podcast Narabo - Philosophie im 21. Jahrhundert interviewt. Hier die Kurzversion (mit Bewegtbild).
  • 22. April: Mein Lieblingszitat von Immanuel Kant (zum 300. Geburtstag) in der Badischen Zeitung.
  • 25. März: Die Günther-Anders-Forschungsstelle hat neuerdings einen eigenen Youtube-Account.
  • Am 8. Februar ist die neue Veranstaltungsreihe „Über Leben im Anthropozän“ (gemeinsam organisiert von der Günther-Anders-Forschungsstelle, der Katholischen Akaddemie, Freiburg, dem Studium Generale der Universität und dem Theater Freiburg) mit einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Renn (Direktor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie in Jena) zum Thema „Der Platz der Menschheit im Anthropozän“ im Kollegiengebäude I, HS 1010 gestartet. Die Reihe wird semesterweise fortgesetzt.
  • 08. Februar: Nachgefragt bei der Günther-Anders-Forschungsstelle. Interview mit Wibke Liebhart (Soziopolis) anlässlich der Eröffnungsfeier der Günther-Anders-Forschungsstelle.
  • 07. FebruarTechnik hat etwas Absurdes“. Interview in der Badischen Zeitung zur Eröffnung der Günther-Anders-Forschungsstelle.

 

 

 

 

 

  

 Neuere Veröffentlichungen:

 

 

Arbeitsschwerpunkte:

  • Sozialphilosophie/Sozial- und Gesellschaftstheorie
  • Philosophische Anthropologie
  • Kultursoziologie
  • Theorien des Anthropozäns
  • Urteilskraft
  • Nationalsozialismus
  • Günther Anders, Hannah Arendt, Hans Jonas

 

Gutachtertätigkeiten für: Behemoth, Freiburger Zeitschrift für Geschlechterstudien, HannahArendt.net, Leviathan, Naharaim, Philosophy & Technology, Routledge, Techné, Thesis 11, Zeitschrift für Kulturphilosophie.
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Reihe Andersiana bei Mimesis Edizione.

Habilitationsprojekt:

Urteilskraft. Genealogie eines Schlüsselbegriffs der Moderne (Arbeitstitel)

Die Urteilskraft gehört nicht nur zum begrifflichen Kernbestand der neuzeitlich-modernen Subjektphilosophie, sie ist ein Schlüsselbegriff der Moderne. Gerade heute scheint sie in unterschiedlichen semantischen Gewändern wieder mehr denn je en vogue, als grundlegende philosophische Kategorie, als Bestandteil ethischer Entwürfe, als politisch-kritisches Vermögen und pädagogisches Konzept, als Anrufung und Zumutung. Zugespitzt lässt sich sagen: Während in der Aufklärung alle Individuen (= der allgemeine Mensch) qua Vernunft prinzipiell urteilskräftig sind, aber nicht alles eine Frage der Entscheidung ist, gerät heute alles – vom schnöden Einkauf bis zur Partnerwahl – unter Entscheidungsdruck, während Status und Reichweite der Urteilskraft zunehmend problematisch werden.

Brisant und aktuell ist die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Urteilskraft (ihren Ermöglichungs- wie ihren Verwirklichungsbedingungen) vor dem Hintergrund der Shoah. Was bedeutet es für die Urteilskraft, für die Idee des autonomen Vernunftwesens Mensch überhaupt, wenn wir nicht länger davon ausgehen können, dass Adolf Eichmann und die »Vordenker der Vernichtung« (G. Aly/S. Heim) lediglich subalterne, zu eigener Urteilsbildung unfähige Befehlsempfänger bzw. - so ein gängiger Tätertopos - urteilskraftlose ›Maschinenteile‹ waren?

Das Habilitationsprojekt will den Metamorphosen der Urteilskraft am Beispiel einschlägiger philosophischer, soziologischer und sozialpsychologischer Texte im Hinblick auf die ihnen korrespondierenden gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen nachgehen und dabei u.a. folgende Forschungsleitfragen bearbeiten:

  • Welche Urteilskraftnarrative bilden sich im Rahmen unterschiedlicher geistesgeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Entwicklungsphasen bzw. historischer Plateaus der Moderne aus (anders gewendet: was sind die Konstruktionsbedingungen der Urteilskraft),
  • welche Funktion haben sie (für welches gesellschaftliche Problem sind sie eine Lösung; woher kommt der Bedarf nach Urteilskraft)
  • und welche Subjektpositionen/Subjektivierungstypen gehen damit einher?

Das heißt konkret:

  • Wie ändert sich mit der gesellschaftlichen Entwicklung/der Form der Vergesellschaftung auch der Begriff/das Konzept der Urteilskraft (und ihrer Gegenbegriffe)?
  • Welche Akteure thematisieren Urteilskraft (und ihre Gegenbegriffe) auf welche Weise?
  • Wem wird Urteilskraft zu- oder abgesprochen? Welches Geschlecht hat die Urteilskraft?

Veröffentlichungen zum Thema:

  • Dries, Christian (2022): Die Erfindung der Urteilskraft. Eine genealogische Skizze, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s11614-022-00483-2.
  • Dries, Christian (2020): ,I have much better judgment than she does‘ oder Warum es die Urteilskraft nicht gibt. Zur Genealogie eines Schlüsselbegriffs der Moderne. In: Aufklärung und Kritik, Jg. 27, Heft 4, S. 59-72.
  • Dries, Christian (2018): Urteilskraftmaschinen. Über Tätersubjektivierung im ›Dritten Reich‹. In: Norbert Otto Eke/Patrick Hohlweck (Hg.): Zersetzung. Automatismen und Strukturauflösung. München: Fink, S. 101-121.
  • Dries, Christian (2016): »Was nationalsozialistisch ist oder nicht, wird im Einzelfall entschieden.« Hans Frank und die nationalsozialistische Urteilskraft. In: Werner Konitzer/David Palme (Hg.): ›Arbeit‹, ›Volk‹, ›Gemeinschaft‹. Ethik und Ethiken im Nationalsozialismus. (Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust). Frankfurt/M.: Campus, S. 171-190.