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Projekt: Sicherheiten, Wahrnehmungen, Lagebilder, Bedingungen und Erwartungen – Ein Monitoring zum Thema Sicherheit in Deutschland

Barometer Sicherheit Deutschland

BaSiD - BarometerSicherheitDeutschland Bmbf

 

Das vom BMBF im Rahmen der "Sicherheitsforschung - Forschung für zivile Sicherheit" geförderte Forschungsprojekt hat das Ziel, ein Barometer zu objektivierten und subjektiven Sicherheiten in Deutschland zu erstellen. Der vielschichtige, emotional und normativ aufgeladene Begriff "Sicherheit" wirft übergreifende Fragestellungen auf, die in einem interdisziplinären Forschungsverbund untersucht werden. An diesem sind Vertreter aus Soziologie, Kriminologie, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft und Ethik beteiligt.

Auf der Projekthomepage des MPI findet sich eine ausführliche Projektbeschreibung sowie eine Liste der Konsortialpartner. Das Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bearbeitet im Rahmen des Gesamtprojektes gemeinsam mit dem Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft (FIFAS e.V) das Modul 3.1, das eine explorative Studie zu subjektiven Wahrnehmungen und Einschätzungen zu (Un-) Sicherheiten in der Bevölkerung durchführt, sowie das Modul 6.1, das sich mit der reziproken Dynamik von Technikgenese und (Un-) Sicherheitserwartungen hinsichtlich in der Entwicklung befindlicher Technologien beschäftigt.

Modul 3.1

Im Modul 3.1 wird eine explorative Studie zu subjektiven Wahrnehmungen und Einschätzungen zu (Un-) Sicherheiten in der Bevölkerung durchgeführt. Dazu werden in 4 Standorten in Deutschland 400 Personen mithilfe eines ausführlichen Leitfadeninterviews im Zeitraum von Mai - Juli 2011 befragt.

Die Konstruktion des Leitfadens berücksichtigt das zentrale Forschungsziel, subjektive Konzepte von Sicherheits- und Unsicherheitsdimensionen in ihrer alltagsweltlichen und biografischen Kontextualisierung zu erheben. Der entwickelte Leitfaden enthält einen offenen, halb-offenen und standardisierten Teil, die synergetisch kombiniert sind:

Der offene Teil A des Leitfadens ist als narratives Interview konstruiert und fragt nach Gefahren und Risiken, durch die sich Befragte bedroht fühlen, wodurch weite Erzählräume und Möglichkeiten subjektiver Relevanzsetzung im Blick auf die persönliche Sicherheit und die allgemeine Sicherheit in Deutschland eröffnet werden.

Der halboffene Teil B des Leitfadens enthält eine systematische Strukturierung durch Vorgabe spezifischer Sicherheitsthemen: (1) Naturkatastrophen, (2) Kriminalität, (3) Terrorismus, (4) Technische Großunglücke, (5) Wirtschaftliche Krisen, (6) Schwere Erkrankung/Pflegebedürftigkeit, (7) Verlust zwischenmenschlicher Beziehungen und (8) Unfälle, sowie den Komplex (9) Technisierung von Sicherheit (u.a. Videoüberwachung, Körperscanner, Biometrische Daten). Die Befragten können zu den genannten Sicherheitsthemen ihre Erfahrungen und Erlebnisse schildern und Relevanzeinschätzungen vornehmen im Blick auf die persönliche Sicherheit und die allgemeine Sicherheit in Deutschland.

Der standardisierte Teil C des Leitfadens enthält Kontext-Variablen wie sozio-demographische Merkmale der Befragten, Skalen zur Messung des Sicherheitsempfindens, Fragen zu Mediennutzung, subjektiven Wertorientierungen und der Rolle des Staates bei der Realisierung von Werten (Freiheit, Chancengleichheit, Sicherheit, Solidarität, Geborgenheit).

Der Pretest und die bisherigen Feldzugänge lassen den Schluss zu, dass das Teilprojekt "Subjektive (Un-)Sicherheitswahrnehmungen" ein breites Spektrum an Unsicherheitserfahrungen zutage fördern wird, die spezifische Muster des Umgangs mit Risiken und Gefahren in der Bevölkerung zeigen. Die Interviews werden inhaltsanalytisch sowie, begrenzt auf eine Teilmenge, mit rekonstruktiv-hermeneutischen Verfahren ausgewertet. Die Erkenntnisse aus diesem Modul fließen in die Konstruktion eines Sicherheitsbarometers für Deutschland ein.

Projektteam

Kontakt

Institut für Soziologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Rempartstr. 15
79085 Freiburg

Tel.: 0761 203 97823
oder 0761 203 3490 (Sekretariat)

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 01.09.2010–31.08.2013

Modul 6.1

Das Modul 6 beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe (Modul 6.2) mit der reziproken Dynamik von Technikgenese und (Un-) Sicherheitserwartungen hinsichtlich in der Entwicklung befindlicher Technologien und geht dabei der Frage nach, welche Effekte zwischen Technisierungsprozessen und (Un-)Sicherheitserwartungen bestehen.

Das Modul 6.1 verfolgt dabei den Ansatz, vorliegende sozialwissenschaftliche Konzepte zur Dynamik von Technikgenese und zum gegenwärtigen Wandel von Kontrollformen für die Analyse spezifisch ausgewählter Settings fruchtbar zu machen. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Strukturbeschreibung der Sicherheitskontexte, Leistungserwartungen und Einsatzoptionen vorgenommen. Anschließend werden strukturelle Verunsicherungsmomente bei der Technisierung von Sicherheitserwartungen identifiziert.

Projektteam

Kontakt

Institut für Soziologie der Universität Freiburg
Rempartstr. 15
79085 Freiburg

Tel. 0761 203 3490 (Sekretariat)

Förderung:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 01.09.2010–31.08.2012