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Forschungsnetzwerk: Das wissenschaftliche Feld in Deutschland

Versteht man im Anschluss an Bourdieus Homo Academicus (1988) oder Richard Münchs Die akademische Elite (2007) die Wissenschaften als ein akademisches Feld, so rücken der marktliche Charakter sowie die Konkurrenzverhältnisse des Feldes unmittelbar in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses.

Mitarbeiter:

Dr. Alexander Lenger

Laufzeit:

2008 - unbegrenzt

Website:

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Kurzbeschreibung:

Versteht man im Anschluss an Bourdieus Homo Academicus (1988) oder Richard Münchs Die akademische Elite (2007) die Wissenschaften als ein akademisches Feld, so rücken der marktliche Charakter sowie die Konkurrenzverhältnisse des Feldes unmittelbar in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Wie auf allen anderen gesellschaftlichen Feldern – so die zentrale These – zeichnet sich auch das wissenschaftliche Feld dadurch aus, dass die Akteure des Feldes mit ungleichen Tauschchancen ausgestattet sind und um knappe Ressourcen konkurrieren wie z. B. Forschungsmittel, Lehrstühle, Professuren, MitarbeiterInnenstellen, Publikationen, Auszeichnungen, Stipendien, Konferenzteilnahmen, Vorträge oder zentrale Lehrveranstaltungen. Eine solche Perspektive betont somit explizit die bestehenden Macht- und Ungleichheitsstrukturen im wissenschaftlichen Feld und richtet ihr Interesse auf die (häufig negativen) Folgen solcher Ungleichheitsstrukturen. Indem die Entscheidungen von ProfessorInnen als Akteure mit dominanten Positionen (Arbeitgeber, Herausgeber, Gutachter etc.) die Spielregeln und Erfolgskriterien für das Feld mitbestimmen, d.h. festlegen welche wissenschaftlichen Leistungen Anerkennung finden, kommt ihnen und ihrer etablierten Position eine zentrale Rolle in der Genese und Reproduktion des Feldes zu. Die Forschungsgruppe widmet sich der empirischen Analyse der Distinktionskämpfe im wissenschaftlichen Feld in Deutschland. Notwendig ist eine solche „Wissenschaftssoziologische Feldanalyse“, weil die zu Grunde liegenden Konkurrenzkämpfe neben den materiellen Ressourcen insbesondere über die wissenschaftlichen Inhalte und Methoden entscheiden.