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Biopolitik der Gattungsunterschiede: Ethnien, Lebensalter, Geschlecht

Vorbemerkung: Ethnischer Unterschied, Alters- und Geschlechterdifferenz gelten in verschiedener Weise als natürlich gedeutete Gattungsunterschiede des Menschen als Lebewesen. Die überlieferten Umgangsweisen mit diesen Sozialität konstituierenden Unterschieden überschreiten in modernen Gesellschaften eine "biologische Modernisierungsschwelle" (Foucault), wenn sie Objekt von Politiken werden. Race, age, sex werden zu umkämpften Zonen, die kritische Anthropologie aufzuklären helfen kann. In der Vorlesung wird versucht, eine einführende Übersicht zu geben. Die Vorlesung ist so angelegt, dass ihr bei regelmäßiger Teilnahme auch ohne vertiefende Hausarbeit zu folgen ist. An der Vorlesung können Studierende im Grund- und Hauptstudium, sowie interessierte Hörer anderer Fakultäten teilnehmen. Die Literatur in dieser Liste ist dem Gang der Vorlesung entsprechend geordnet und enthält sehr stark ausgewählte Texte, die einen ersten Einstieg in die umfänglichen Sachgebiete erleichtern sollen.

I. Biomacht, Biopolitik

 

  • Michel Foucault: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit Bd.1, Frankfurt/M. 1977
  • Michel Foucault: In Verteidigung der Gesellschaft (1976), Frankfurt/M. 1999
  • Giorgio Agamben: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. (1995), Frankfurt 2002
  • Ferenc Féher, Agnes Heller: Biopolitik, Frankfurt/M., New York 1995
  • Wolfgang Lipp: Das verwertete Leben. Die Wege in eine Biokratie sind längst gebahnt, in: FAZ 16. Juli 2001, S. 39
  • Wolfgang Eßbach: Gemeinschaft – Rassismus – Biopolitik, in: Das Fremde – Der Gast, Bd.1, hg. v. W. Pircher, Wien 1993, S. 17-35
  • Wolfgang Eßbach: Vernunft, Entwicklung, Leben. Schlüsselbegriffe der Moderne, in: Wer inszeniert das Leben? Modelle zukünftiger Vergesellschaftung, hg. v. F. Hager und H. Schwengel, Frankfurt/M. 1996, S. 269-280

 

II. "Wir Menschen" - Mensch und Unmensch

 

  • Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum (1844), Stuttgart 1972
  • Ruth Dölle-Oelmüller, Willi Oelmüller: Grundkurs Philosophische Anthropologie, München 1996
  • Helmuth Plessner: Mit anderen Augen. Aspekte einer philosophischen Anthropologie, Stuttgart 1982
  • Joachim Fischer: "Philosophische Anthropologie. Zur Rekonstruktion ihrer diagnostischen Kraft" in: J. Friedrich, B. Westermann (Hg.): Unter offenem Horizont. Anthropologie nach Plessner, Frankfurt/M. 1995, S. 249-280
  • Lutz Niethammer: Kollektive Identität. Heimliche Quellen einer unheimlichen Konjunktur, Reinbek 2000
  • Wolfgang Eßbach (Hg.): wir/ihr/sie. Identität und Alterität in Theorie und Methode, Würzburg 2000
  • Wolfgang Eßbach: "Die exzentrische Position des Menschen" in: Anthropologie als Natur- und Kulturgeschichte des Menschen, in: Freiburger Universitätsblätter, Heft 139 (März 1998), 37: Jg., S. 143-151

 

III. Ethnien und Bevölkerung

 

 

    • Léon Poliakov: Über den Rassismus, Stuttgart 1979
    • Etienne Balibar, Immanuel Wallerstein: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten, Berlin 1992
    • Hinrich Fink-Eitel: Die Philosophie und die Wilden. Über die Bedeutung des Fremden für die europäische Geistesgeschichte, Hamburg 1994
    • Emerich Francis: Ethnos und Demos. Soziologische Beiträge zur Volkstheorie, Berlin 1965
    • Herfried Münkler (Hg.): Die Herausforderung durch das Fremde, Berlin 1998
    • Karl Martin Bolte u.a.: Bevölkerung. Statistik, Theorie, Geschichte und Politik des Bevölkerungsprozesses, Opladen 1980
    • Hans Linde: Theorie der säkulären Nachwuchsbeschränkung 1800 bis 2000, Frankfurt/M. 1984
    • Elisabeth Beck-Gernsheim: "Von der Pille zum Retortenbaby" in: Kurt Lüscher u.a. (Hg.): Die "postmoderne" Familie. Familiale Strategien und Familienpolitik in einer Übergangszeit, Konstanz 1990, S. 201-215
    • Dieter Oberndörfer, Uwe Berndt: Einwanderungs- und Eingliederungspolitik als Gestaltungsaufgabe, Gütersloh 1992
    • Susanne Frank: Staatsräson, Moral und Interesse. Die Diskussion um die "Multikulturelle Gesellschaft" 1980-1993, Freiburg 1995

 

IV. Sozialisation und Lebenslauf

 

  • Theodor Lidz: Das menschliche Leben. Die Enwicklung der Persönlichkeit im Lebenszyklus, Frankfurt/M. 1970
  • Franz Renggli: Angst und Geborgenheit. Soziokulturelle Folgen der Mutter-Kind-Beziehung im ersten Lebensjahr, Reinbek 1974
  • Leopold Rosenmayr (Hg.): Die menschlichen Lebensalter. Kontinuität und Krisen, München 1979
  • Odo Marquard: "Identität. Schwundtelos und Mini-Essenz" in: Ders., Karl-Heinz Stierle (Hg.): Identität, München 1979
  • Sabine Goech-Beisenherz: Dressurversuche. Über Formen der Sozialisation an der Jahrtausendwende, Münster/New York 1996
  • Kurt Lüscher u.a. (Hg.): Die "postmoderne Familie". Familiale Strategien und Familienpolitik in einer Übergangszeit, Konstanz 1990
  • Werner Fuchs: Biographische Forschung. Eine Einführung in Praxis und Methoden, Opladen 1984
  • Martin Kohli: Soziologie des Lebenslaufs, Darmstadt/Neuwied 1978
  • Armin Nassehi: Tod, Modernität und Gesellschaft. Entwurf einer Theorie der Todesverdrängung, Opladen 1989

 

V. Geschlecht

 

 

    • Wolfgang Wickler, Uta Seibt: Männlich, weiblich. Der grosse Unterschied und seine Folgen, München 1983
    • Helmut Schelsky: Soziologie der Sexualität. Über die Beziehung zwischen Geschlecht, Moral und Gesellschaft, Hamburg 1977
    • Günter Dux: Geschlecht und Gesellschaft. Warum wir lieben. Die romantische Liebe nach dem Verlust der Welt, Frankfurt/M. 1994
    • Lynne Segal: Slow Motion. Changing Masculinities, Changing Men, London: Virago, 1990
    • Judith Butler: Gender trouble. Feminism and the Subversion of Identity, New York 1990
    • Thomas W. Laqueur: Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud, Frankfurt/M. 1992
    • Gerburg Treusch-Dieter: Von der sexuellen Rebellion zur Gen- und Reproduktionstechnologie, Tübingen 1990
    • Wolfgang Hegener: Das Mannequin. Vom sexuellen Subjekt zum geschlechtslosen Selbst, Tübingen 1992
    • Gesa Lindemann: Das paradoxe Geschlecht. Transsexualität im Spannungsfeld von Körper, Leib und Gefühl, Frankfurt/M. 1993