Promotionsprojekt Ole Bogner
Die Ökologie der Psyche - Umgebungswissen und Subjektivierungsweisen
Diese Arbeit entwickelt eine Genealogie ökologischen Denkens in der Psychologie. Als
Problemgeschichte psychologischer Umgebungsverhältnisse schließt sie an Michel
Foucaults Gouvernementalitätsanalyse an. Es wird gezeigt, dass grundlegende Konzepte der
Psychologie – Verhalten, Wahrnehmung, Anpassung und Entwicklung – in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer Transformation unterliegen, die auf die sich wandelnden Umgebungskonzepte und -verhältnisse reagiert, mit und in denen die Psychologie operiert. Machtanalytisch wird gezeigt, dass hier eine Form der Regierung
sichtbar wird, die auf Subjekte Einfluss nimmt, indem sie auf die sie umgebenden environments und
Ökologien einwirkt. Diese Form der Macht wird als Environmentalität beschrieben, die indirekt auf
das Verhalten von Subjekten in dynamischen Ökosystemen eingreift. Die Logik dieser
Interventionen wird über den Begriff der Resilienz bestimmt, dem eine adaptive Rationalität
im Angesicht ständig möglicher Disruptionen entspricht. Die Arbeit folgt empirisch der Ausbreitung
ökologischer Semantik in der Psychologie und den damit verbundenen begrifflichen
Problemkonstellationen. Dabei stehen die Werke folgender Psycholog*innen im Fokus, deren
Entwürfe oder Beiträge zur ökologischen Psychologie untersucht werden: Kurt Lewin, Egon
Brunswik, Else Frenkel-Brunswik, Urie Bronfenbrenner und Kurt Goldstein.
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